Zawory – Kołczewo (1605 km m.d.M.)

Jannis Stoppe:

Raus aus den Synthetikfedern und ab auf den Kardanesel: der vorletzte Tag der Tour ruft. Nach der Etappe gestern soll es heute vor allem auf den Straßen vorangehen, der untergehenden Sonne entgegen in Richtung der deutsch-polnischen Grenze. So sieht's aus, der Heimweg wird angetreten. Weil wir im Lauf der letzten Tage immer weiter Richtung Nordosten gedriftet sind, wird der Rückweg auf zwei Tage geteilt.

Um zwanzig nach zehn fahren wir vom Platz und kommen gut durch. Die polnische Landschaft, insbesondere die Seenplatte ist immer noch schön anzusehen. Als wir Mittagspause in einem kleinen Restaurant machen, fängt es an zu regnen, aber dank eines gnädigen Petrus' und einer Bedienung, die netterweise keinen Stress in unseren Urlaub bringen wollte, war der Schauer nach einer Portion Pirogen oder Bigos auch schon wieder vorbei.

Gegen halb sechs abends finden wir an der westlichen Grenze Polens einen Zeltplatz an der Ostsee, der uns nicht wegschickt, die Zelte werden routiniert aufgebaut, alle können einmal duschen und der kleine Campinggrill wird mit den letzten Kohlen in Gang gebracht. Kaum sind die ersten Kielbasa von einer Seite fast fertig, fängt es wieder an zu schütten. Macht den Profibären aber nichts, im Regen grillt es sich doch gleich noch viel abenteuerlicher. Auch ein bisschen kälter und nasser, zugegebenermaßen. Aber auf jeden Fall auch abenteuerlicher. Und dass wir nicht einfach später den Grill nochmal angemacht haben, hatte auch nichts mit dem Mangel an Kohlen zu tun, sondern ausschließlich mit unserer über jeden Zweifel erhabenen Wetterfestig-, Männlich- und Naturzugehörigkeit.

Danach geht es noch einmal an den Ostseestrand. Der hat so laut nach uns gerufen, wir mussten aus reiner Empathie noch einmal vorbeischauen. Die Ostsee ist einfach wundervoll warm an den zerstochenen Füßen, der Sonnenuntergang wundervoll warm zu der baumelnden Seele.

Danach ab ins Bett. Also ab ins Zelt auf die Isomatte. Die touristisch erschlossene Gegend besticht nicht nur durch die rufende Ostsee, sondern auch durch mehrere
campingplatzeignene Diskotheken, deren Bass Drums durch die Pinien hallen. Aber zum Glück bin zumindest ich mit In-ear-kopfhörern ausgestattet, die nicht nur die Clubmusik dämpfen, sondern bei Bedarf auch brauchbare Musik einstreuen können.

Und weil die Tour fast zu Ende ist, darf ich da
s große Tourrätsel ankündigen. Unter allen richtigen Antworten wird eine wundervolle kleine, nahezu authentische Statue aus der Kaschubei verlost. Die Frage dieses Jahr ist: was haben Donald Tusk und Günther Gras gemeinsam?
Schreibt uns hier, per Whatsapp, SMS, ruft an oder emailt…. viel Erfolg!!





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